die optimatoren



Die Enigma




Zum Gebrauch der Enigma

Bevor mit der Enigma Nachrichten verschlüsselt werden konnten mußten zunächst alle zur Kodierung relevanten Einstellmöglichkeiten der Enigma festgelegt werden.
Es mußte festgelegt werden, welche der acht zu Kriegsende existierenden Rotoren in welcher Reihenfolge in die Enigma eingesetzt werden müssen, jeder eingesetzte Rotor mußte zuvor die Übertragskerbe, wie den Ummantelungsring entsprechend gesetzt bekommen und das Steckfeld mußte vorbereitet werden.
Im Krieg wurden diese durch Codebücher festgelegt, welche immer für einen Monat gültig waren und die Einstellungen täglich änderten. Ist der Code allerdings geknackt für diesen Tag, können Gegner alle Nachrichten des Tages mitlesen. Daher wurden die Startpositionen der Rotoren nicht festgelegt, sondern von den Chiffrierern für jede Nachricht neu gewählt.
Um die Nachricht entschlüsseln zu können muß nun der Empfänger ebenfalls wissen, wie die Nachricht zu entschlüsseln ist.
In der ersten Zeit wurde die Rotoreinstellung (Indikator) einfach als Klartext vor die verschlüsselte Nachricht geschrieben.
Später wurden die Rotorstellung zunächst mittels der Grundstellung (FZI) kodiert, der erste Rotor zeigte also 'F' an, der zweite wurde auf 'Z' gedreht, der dritte entsprach dem 'I'. Durch die Codebücher festgelegt ergab die folgende Codierung nun jeden Tag unterschiedliche Ergebnisse, da (u.A.) die Ringe, die das Verhältnis von Buchstabe zu Verdrahtung festlegten, geändert wurden. Schließlich wurde mit dem FZI-Code der eigentliche Code zweimal kodiert. Die doppelte Kodierung des Entschlüsselungscodes diente dazu, bei schlechten Verbindungen den Entschlüsselungscode vollständig übermittelt zu bekommen. Wurde die Nachricht also mit der Rotorstellung 'SAA' kodiert wurde 'SAASAA' mittels 'FZI' kodiert. Das Ergebnis wurde der Nachricht vorgehängt, die dann 'SAA'-verschlüsselt folgte.
Im September 1938 wurde die feste Grundeinstellung verworfen. Die 'Grundeinstellung' zur Kodierung des Indikators (also eine andere Grundeinstellung der Enigma) für die Nachricht wurde einfach in Klartext vor der Nachricht mit übermittelt, statt die Grundeinstellung grundsätzlich mit 'FZI' zu kodieren. Man stellte die Maschine also auf die Klartext-Grundeinstellung ein und dekodierte den Indikator für die Nachricht. Schließlich änderte man die Grundeinstellung entsprechend dem Indikator und konnte nun die Nachricht dekodieren.
Eine Nachricht bestand nun alles in allem aus Klartextinformationen, wie Datum, Länge der Nachricht und Grundeinstellung, einer Gruppe von 5 Buchstaben (2 Füllbuchstaben, 3 Buchstaben für den Codebuchsatz (es gab für unterschiedliche Bereiche unterschiedliche Codebücher, teils auch verschiedene Maschinen)), dem Indikator (die mit der Klartext übermittelten Grundeinstellungen, um die Grundeinstellungen für die verschlüsselte Nachricht zu dekodieren) und der eigentlichen Nachricht.
Ab 1939 wurden die Rotoreinstellungen täglich geändert, ab 1942 sogar alle 8 Stunden.


Bearbeitet April 2001 von Sascha Atrops
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